Die OpenStack-Entwickler haben unter dem Code-Namen „Mitaka“ die dreizehnte Version Ihres auf Linux basierenden Private-Cloud-Management-Frameworks veröffentlicht, die in erster Linie eine einfachere Bedienung und besserer Skalierbarkeit verspricht.
OpenStack ist nach nunmehr 6 Jahre am Markt. OpenStack-Entwickler und Community stufen den Kern des „Linux für die Cloud“ daher als stabil und ausgereift ein. Dies ist auch der Grund, warum man sich seit einiger Zeit in erster Linie darauf konzentriert, die Usability zu optimieren und für eine bessere Skalierung zu sorgen.
Am neuen Mitaka-Release haben nach Angabe der Projektverantwortlichen 2.336 Entwicklern aus 345 Organisationen und Anwender der internationalen Community Gemeinschaft mitgewirkt.
OpenStack Mitaka steht ab sofort im Quellcode auf den Downloadseiten des Projektes zum Herunterladen zur Verfügung. Erste Updates der führenden OpenStack-Distributionen sollten in den kommenden Tagen folgen. Hier lohnt ein Blick in den OpenStack Marketplace.
Neue Features
Die neue Version bringt viele Neuerungen, die vorrangig alltägliche Aufgaben von Administratoren und „Konsumenten“ von Cloud-Ressourcen vereinfachen sollen. So haben die Entwickler unter anderem das Konfigurieren der Compute-Komponente Nova vereinfacht. Dies äußert sich unter anderem darin, dass Nutzer dank zusätzlicher Default-Einstellungen fortan weniger Optionen manuell auswählen müssen.
Auch die Funktionalität der Netzwerk-Komponenten Neutron wurde verbessert. So bietet Neutron nun eine bessere Layer-3-Vernetzung und unterstützt ähnlich VMware NSX erstmals verteilte virtuelle Router (DVR). Darüber hinaus haben die Entwickler das Identity-Modul Keystone vereinfacht. So wurde der vormals aus mehreren Einzelschritten bestehende Vorgang zum Einrichten der Identity-Management-Funktionen eines Cloud-Netzwerks auf einen einzigen Schritt zusammengeführt.
Bessere Skalierbarkeit
Ergänzend zu den neuen Funktionen haben die Entwickler für eine bessere Skalierbarkeit des Mitaka-Releases gesorgt. Im Zusammenhang mit dem o. g. Identity-Modul Keystone vergrößern Fernet-Token nun die Anzahl der unterstützten API-Vorgänge.
Darüber hinaus ist beispielsweise die mit der Liberty-Version eingeführte Convergence-Engine von Heat nun in der Lage, höhere Lasten und komplexere Aktionen für das horizontale Skalieren zu verarbeiten. Ferner ermöglicht die Heat-Convergence-Engine eine bessere Leistung für zustandslose Vorgänge (stateless operations). Schließlich haben die Entwickler große Fortschritte bei Cells v2 erzielt. Bei Cells v2 handelt es sich ebenfalls um eine beim Liberty-Release eingeführte Funktion, die eine horizontale Skalierung von OpenStack-Clouds unterstützt.
Bessere Usability
Neben neuen Funktionen und verbesserter Skalierbarkeit haben sich die OpenStack-Entwickler um eine verbesserte, bzw. vereinfachte Bedienung bemüht. Das Mitaka-Release unterstützt aus diesem Grund nun mehr Software Development Kits (SDKs) und zahlreiche zusätzliche Sprachen.
Ein Novum für Anwendungsentwickler ist die noch in Entwicklung befindliche neue Funktion „Gib-mir-ein-Netzwerk“ in der Netzwerkkomponente Neutron. Mit ihr sollen sich in künftigen Releases die Schritte „Erstellen eines Netzwerks“, „Verknüpfen mit einem Server“, „Zuweisen einer IP-Adresse“ und „Erlaubnis für den Netzwerkzugriff in einem Rutsch erledigen lassen.
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