Es gibt in den VMware-Labs einen neuen HTML5-Web-Client zum Ausprobieren. Dass VMware an einem Solchen arbeitet, stand unter Experten nicht außer Frage, auch wenn dies nie offiziell bestätigt war. Bereitgestellt wird er wie folgt als OVA.
Seit seinem Erscheinen hadern vSphere-Admins mit dem Web-Client. Hinsichtlich des Funktionsumfangs sicherlich eine tolle Software, doch seine auf Flash basierende Architektur sowie die Trägheit und Fehleranfälligkeit der frühen Versionen trieben manchen Systemverwalter zur Verzweiflung. Da sich VMware aber strategisch schon recht früh (2012) auf den Web-Client festgelegt hatte – das äußert sich z. B. darin, dass der native C#-Client seit der Version 5.0 keine neuen Feature mehr bekommt – ist eine Lösung, wie die sich jetzt Andeutende, dringend erforderlich.
Sackgasse Flash
Dass Flash 2016 eine Sackgasse ist, steht außer Frage, doch gab es 2010 (niemand weiß genau, wann VMware mit der Entwicklung des Web-Clients begonnen hatte) kaum eine Alternative zur Implementation einer Web-Software mit einer Usability, die sich nicht von einem Fat-Client unterscheidet. Heute ist Flash nicht nur ein Sicherheitsproblem, es ist auch nach wie vor fehleranfällig und erfordert vom Nutzer ein ständiges Nachpflegen der Client-Komponente (Browser Plugin). Dies wurde aber zunehmend problematisch, weil die Browser-Hersteller Flash loswerden möchten.
Unter Linux entwickelt Adobe das Flash-Plugin schon lange nicht mehr weiter, doch auch die Windows-Plugins stürzen übermäßig häufig ab. Ein weiteres Problem ist die NPAPI-Plugin-Schnittstelle für Firefox & Co, die das CIP (Client Integration Plugin) derzeit noch benötig (obwohl die Browser-Hersteller schon lange PPAPI favorisieren) und zwar für das Deployment von OVAs über den Web-Client, das Browsen im Datastore und für den Vollbildmodus der VM-Console. Letztes ist inzwischen kein Problem mehr, weil die Console bereits in HTML5 re-implementiert wurde und zudem alternativ die Standalone-Anwendung VMRC zur Verfügung steht.
Jetzt ist er da
So oder so: Ein vollumfänglicher HTML5-Web-Client ist überfällig. Als Indiz, dass VMware daran arbeitet, mag der Embedded Host-Client in den VMware-Labs (Flings) dienen, der seit rund einem Jahr unter dem Top-5-Downloads in den VMware-Labs rangiert. Nun ist also auch eine erste Version des vSphere-HTML5-Clients verfügbar. Wir sind die gespannt.
Das Deploylent des als OVA bereitgestellten Client ist einfach. Wir haben es für die vCenter-Appliance (VCSA) ausprobiert:
Im ersten Schritt aktiviert man SSH und die Shell am vCenter. Ob Beides aktiv ist, erkannt man im regulären Web-Client unter „Administration / System-Configuration“. Hier markiert man bei „Nodes“ die VCSA-VM. Im Bereich „Access“ ist dann zu erkennen, ob SSH und Shell aktiviert sind. SSH lässt sich mit einem Klick auf „Edit“ gleich hier einschalten.
Zum Aktivieren der Shell muss man sich als root an der VCSA anmelden und dann
shell.set –enable True
gefolgt von
shell
eingeben. Bei Erfolg kann man beim Wiederholen von Schritt 2 erkennen, das die BASH-Shell nun für 1 Stunde aktiv ist.
Nun rollt man das OVA über den Web-Client aus. Die Appliance benötigt 4GB RAM, 2 vCPU und 14GB Disk.
Danach loggt man sich per SSH an der neuen VM ein (Passwort: demova) und registriert den neuen Client wie folgt gegen die VCSA:
/etc/init.d/vsphere-client configure –start yes –user root –vc <IP_Address_Of_vCenter>
Bei Bedarf lässt sich noch der NTP-Server wir folgt setzen
/etc/init.d/vsphere-client configure –start yes –user root –vc <IP_Address_Of_vCenter> –ntp <your_NTP_server>
Der Zugriff im Browser erfolgt dann mit
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